Unvergessen und für immer Werkself: Bayer 04 Leverkusen verewigt Trainerlegende Christoph Daum mit einer emotionalen Bronzestatue an der BayArena als Dank für Mut, Leidenschaft und enorme Verdienste.
Die Enthüllung einer Bronzestatue für Christoph Daum an der BayArena markiert einen bedeutsamen Moment in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen – einen Moment, der weit über symbolische Anerkennung hinausgeht und die tiefe Verbundenheit zwischen Verein, Trainerlegende und Fans widerspiegelt. Für viele Anhänger der Werkself ist Christoph Daum nicht nur ein Name aus den Geschichtsbüchern, sondern ein prägendes Gesicht einer Ära, in der Leverkusen Mut, Ambition und spielerische Schönheit verkörperte wie selten zuvor. Dass der Verein ihm nun ein Denkmal setzt, ist Ausdruck einer Wertschätzung, die über sportliche Erfolge hinausgeht. Es ist ein Zeichen dafür, dass Charakter, Haltung und Leidenschaft genauso unvergesslich sind wie Punkte, Titel oder Tabellenplätze.
Als Christoph Daum Ende der 1980er Jahre nach Leverkusen kam, befand sich der Klub im Umbruch. Leverkusen war zwar bereits als bodenständiger, gut geführter Verein bekannt, doch der ganz große Schritt nach oben stand noch aus. Daum jedoch brachte eine neue Art zu denken, zu handeln und Fußball zu leben mit sich – eine Art, die bis heute nachhallt. Sein unerschütterlicher Glaube daran, dass auch ein vermeintlicher Außenseiter Großes erreichen kann, legte den Grundstein für eine Entwicklung, die Bayer 04 langfristig zu einem der beständigsten Topklubs der Bundesliga machte. Dieser Geist des Fortschritts, der Wille, neue Wege zu gehen und sich nicht mit dem Status quo zufriedenzugeben, wurde zum Markenkern der Werkself.
Die Bronzestatue, die nun vor der BayArena steht, zeigt Daum in seiner typischen, energischen Pose – entschlossen, fokussiert, voller Tatkraft. Es ist eine Darstellung, die die Fans sofort wieder in jene Jahre zurückversetzt, in denen er mit seiner unverwechselbaren Ausstrahlung nicht nur Spieler, sondern eine ganze Region begeisterte. Für viele ist es, als ob die Statue ihnen zuflüstert: „Glaubt an euch, gebt niemals auf, habt Mut.“ Und genau dieser Mut war es, der Christoph Daum selbst auszeichnete – ein Mut, der ihn zu einem der charismatischsten und einflussreichsten Trainer Deutschlands machte.
Unter Daum entwickelte Leverkusen einen Fußball, der sowohl emotional als auch taktisch mitreißend war. Spieler wie Tita, Bum-Kun Cha oder Ulf Kirsten fanden in ihm einen Trainer, der sie nicht nur sportlich, sondern auch menschlich förderte. Seine Methoden waren modern, sein Denken visionär. Daum setzte auf Intensität, auf Fitness, auf mannschaftliche Geschlossenheit und individuelle Weiterentwicklung – Zutaten, die später zur Grundlage moderner Bundesligateams wurden. In einer Zeit, in der viele Vereine starr an alten Strukturen festhielten, verkörperte er frischen Wind und neue Ideen. Diese Innovationen machten Bayer 04 Leverkusen zu einer Mannschaft, die nicht nur mitspielte, sondern um Titel konkurrierte.
Die Statue erinnert jedoch nicht nur an die sportlichen Leistungen, sondern vor allem an die emotionale Beziehung, die zwischen Daum und dem Verein gewachsen ist. Daum war nie ein distanzierter Trainer. Er lebte den Fußball mit jeder Faser, litt und jubelte mit seinem Team, sprach Klartext, kämpfte für seine Spieler und nahm Herausforderungen ohne Zögern an. Viele Fans sagen bis heute, dass man selten einen Trainer gesehen hat, der so stark mit der Werkself verschmolzen war. Er wurde Teil des Vereins, Teil der Geschichte, Teil der Identität – und deshalb nun Teil des Stadtbildes der BayArena.
Die Entscheidung des Vereins, Daum mit einem Denkmal zu ehren, fällt in eine Zeit, in der Fußballromantik oft von Kommerz, Schnelllebigkeit und modernem Geschäft ersetzt wird. Doch Denkmäler wie dieses erinnern daran, dass es im Fußball um mehr geht als Tabellenplätze und Transferrekorde. Es geht um Geschichten, Emotionen, Werte und Persönlichkeiten, die ein ganzes Vereinsgefüge prägen können. Christoph Daum ist eine solche Persönlichkeit – jemand, der nicht nur trainiert, sondern inspiriert hat. Jemand, der Spuren hinterlassen hat, die nicht verblassen.
Für Bayer 04 Leverkusen ist dieses Denkmal zugleich eine Botschaft an kommende Generationen: dass Mut sich auszahlt, dass Leidenschaft unauslöschlich ist und dass wahre Größe nicht nur in Trophäen gemessen wird, sondern in Menschen, die Veränderungen anstoßen. Wenn junge Fans nun an der BayArena vorbeigehen und die Statue sehen, sollen sie erkennen, dass Leverkusen nicht zufällig zu einem großen Verein wurde. Es waren Persönlichkeiten wie Daum, die den Weg geebnet haben – mit harter Arbeit, Überzeugung und der Bereitschaft, gegen Widerstände anzukämpfen.
Auch Christoph Daum selbst soll von der Statue tief bewegt gewesen sein. Für einen Trainer, der stets betonte, wie viel ihm der Verein bedeutet habe, ist dies gewiss ein emotionaler Höhepunkt. Dass er in Leverkusen ein solches Vermächtnis hinterlässt, erfüllt nicht nur ihn, sondern auch viele seiner ehemaligen Spieler mit Stolz. Zahlreiche Weggefährten sprachen von einem „längst verdienten Zeichen“, von einem „Denkmal für einen Fußballverrückten im besten Sinne“, der Leverkusen zu einem Klub mit großem Selbstbewusstsein gemacht habe.
Die Bronzestatue steht daher nicht nur für Christoph Daum. Sie steht für eine Ära, eine Philosophie, eine Leidenschaft, die weiterhin im Verein pulsiert. Sie steht für Erinnerungen, die nicht verblassen, für Menschen, die die Werkself geprägt haben und prägen werden. Sie steht für das Versprechen, dass Bayer 04 Leverkusen Menschen ehrt, die den Verein über sich selbst hinaus wachsen ließen.
Und so wird Christoph Daum, unvergessen und für immer Werkself, nun jeden Tag die Fans begrüßen, die zur BayArena strömen – als Mahnung, als Inspiration und als Symbol dafür, dass Mut und Leidenschaft im Fußball niemals an Bedeutung verlieren.
