„Wirklich wütend“ – Bayer-Leverkusen-Star bereut Trikottausch mit Ousmane Dembélé und entschuldigt sich bei den Fans für die brutale 2:7-Heimniederlage gegen PSG
Es war ein Abend, den Bayer Leverkusen und seine Fans so schnell nicht vergessen werden – wenn auch aus den falschen Gründen. Die BayArena, sonst ein Ort voller Hoffnung, Energie und Optimismus, wurde am Mittwochabend zum Schauplatz eines wahren Albtraums. Paris Saint-Germain demontierte die Werkself mit einem erschütternden 7:2-Auswärtssieg, eine der schlimmsten Heimniederlagen in der Vereinsgeschichte. Noch bevor die Emotionen auf dem Rasen abklangen, sorgte eine Szene nach dem Schlusspfiff für zusätzliche Diskussionen: Ein Leverkusen-Spieler tauschte sein Trikot mit PSG-Star Ousmane Dembélé – und das ausgerechnet in einem Moment, in dem die Wunden bei Fans und Mitspielern noch offen waren.
Am Tag danach wurde das Bild in den sozialen Medien viral. Der Leverkusen-Profi, sichtbar niedergeschlagen, reichte Dembélé sein Trikot und nahm das des französischen Flügelflitzers entgegen. Was unter normalen Umständen als sportliche Geste gelten könnte, wurde in diesem Fall als respektlos empfunden. In den Augen vieler Fans schien es, als ob der Spieler die Schmach der 2:7-Niederlage nicht ernst genug nehme. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten – Hunderte Kommentare kritisierten den Moment, nannten ihn „falsch getimt“ und „peinlich“.
Am Donnerstagmorgen meldete sich der betroffene Leverkusen-Spieler über seine sozialen Kanäle zu Wort. In einem langen Statement zeigte er sich tief betroffen, entschuldigte sich aufrichtig bei den Fans und erklärte, wie es zu dem umstrittenen Trikottausch kam. „Ich bin wirklich wütend auf mich selbst“, begann er seine Nachricht. „Nach so einer Niederlage hätte ich an nichts anderes denken dürfen als an unsere Leistung und an die Fans, die uns so unglaublich unterstützt haben. Es war ein Moment der Gedankenlosigkeit, und ich verstehe vollkommen, warum viele so enttäuscht sind. Ich wollte niemanden beleidigen oder respektlos erscheinen. Ich habe Dembélé schon vor dem Spiel zugesagt, dass wir die Trikots tauschen würden – und in der Emotion des Moments habe ich nicht darüber nachgedacht, wie das nach diesem Ergebnis wirken würde.“
Seine Worte waren ehrlich, seine Reue deutlich spürbar. Der Spieler betonte, dass er sich der Verantwortung bewusst sei, die er als Profi von Bayer Leverkusen trage, insbesondere nach einem solch desaströsen Ergebnis. „Unsere Fans haben etwas Besseres verdient. Sie stehen hinter uns, in guten wie in schlechten Zeiten. Ich verspreche, aus diesem Fehler zu lernen und alles dafür zu tun, das Vertrauen wieder aufzubauen.“
Die 2:7-Niederlage selbst war ein kollektives Desaster, das viele Fragen offenließ. Leverkusen, das in dieser Saison eigentlich auf Kurs war und in der Bundesliga durch mutigen, offensiven Fußball überzeugte, wurde von einem PSG-Team überrollt, das an diesem Abend in einer eigenen Liga spielte. Ousmane Dembélé, Kylian Mbappé und Gonçalo Ramos führten die Pariser Offensive mit Präzision und Spielfreude an, während Leverkusen in der Defensive auseinanderbrach. Besonders bitter: Nach einem frühen Rückstand kämpfte sich die Werkself kurzzeitig ins Spiel zurück, erzielte den Anschlusstreffer zum 1:2 – doch danach brach das Team völlig ein. PSG nutzte jeden Fehler eiskalt aus und zeigte, warum es nach wie vor zu den gefährlichsten Mannschaften Europas zählt.
Trainer Xabi Alonso stand nach Abpfiff sichtlich unter Schock. Der Spanier, sonst ruhig und kontrolliert, sprach in der Pressekonferenz von einem „Abend, an dem alles schiefging, was schieflaufen konnte“. Er kritisierte vor allem die Einstellung und die fehlende Konzentration in der zweiten Halbzeit. „Wir haben nach dem 2:4 aufgehört zu glauben“, sagte Alonso. „Das darf in diesem Wettbewerb nicht passieren. Wir müssen die Verantwortung übernehmen, jeder einzelne.“
In diesem Kontext war der Trikottausch wie ein Funken in einem Pulverfass. Viele Anhänger fühlten sich verhöhnt, gerade weil sie bis zur letzten Minute im Stadion ausharrten, die Mannschaft trotz des Rückstands anfeuerten und dann zusehen mussten, wie einer ihrer Spieler mit einem Lächeln im Gesicht ein PSG-Trikot entgegennahm. Der Verein selbst reagierte nicht offiziell, doch interne Quellen berichteten, dass es ein klärendes Gespräch zwischen dem Spieler und dem Trainerteam gegeben habe.
Unter den Fans war die Reaktion emotional, aber auch differenziert. Einige forderten Disziplinarmaßnahmen, andere plädierten für Nachsicht. „Er hat einen Fehler gemacht, ja. Aber er hat sich entschuldigt, und man sieht, dass es ihm leid tut“, schrieb ein Fan auf X (ehemals Twitter). „Ich will, dass er daraus lernt und beim nächsten Spiel zeigt, dass er wirklich für das Wappen kämpft.“
Die Szene steht sinnbildlich für einen Abend, der auf vielen Ebenen schmerzte. Nicht nur, weil das Ergebnis sportlich ein Debakel war, sondern weil es das Selbstverständnis einer Mannschaft infrage stellte, die in den letzten Monaten als eines der spannendsten Projekte im europäischen Fußball galt. Xabi Alonsos Team hatte mit Leidenschaft und taktischer Intelligenz begeistert, sich in der Bundesliga unter den Topklubs etabliert und gezeigt, dass Leverkusen reif ist, dauerhaft oben mitzuspielen. Doch gegen PSG wurde sichtbar, dass auf dem Weg zur europäischen Elite noch ein weiter Weg zu gehen ist.
Die Entschuldigung des Spielers war auch deshalb so wichtig, weil sie einen menschlichen Moment inmitten der sportlichen Trümmer darstellte. Viele Profis hätten in einer solchen Situation geschwiegen oder die Verantwortung weggeschoben. Doch er stellte sich der Kritik, ohne Ausreden. „Ich weiß, dass Worte jetzt nicht viel bedeuten“, schrieb er. „Aber ich verspreche, dass ich auf dem Platz reagieren werde. Wir werden zurückkommen – stärker, entschlossener und vereinter.“
Sportlich gesehen war das Spiel gegen PSG eine Lehrstunde. Paris zeigte eine beeindruckende Mischung aus Tempo, Technik und taktischer Disziplin. Dembélé, der im Zentrum der Kontroverse steht, spielte eines seiner besten Spiele seit Langem. Seine Dynamik auf dem rechten Flügel war für Leverkusen kaum zu kontrollieren, und er erzielte zwei Tore, die sinnbildlich für PSGs Überlegenheit standen: eines nach einem blitzschnellen Konter, das andere nach einem feinen Zusammenspiel mit Mbappé.
Leverkusen hingegen wirkte in der Defensive oft überfordert. Die Abstimmung fehlte, die Rückwärtsbewegung war zu langsam, und die Zuordnung in der Box ließ zu wünschen übrig. Torhüter Lukáš Hrádecký war mehrfach chancenlos und wirkte zunehmend frustriert. „Wir haben komplett den Faden verloren“, sagte er nach dem Spiel. „So etwas darf uns einfach nicht passieren. Wir müssen daraus lernen, aber es wird weh tun.“
Und weh tat es – nicht nur sportlich, sondern auch emotional. Der Stolz, den Leverkusen-Fans in den letzten Monaten aufgebaut hatten, erlitt einen herben Dämpfer. Die Entschuldigung des Spielers und seine Selbstkritik waren daher ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung Wiedergutmachung.
Inzwischen scheint auch die Mannschaft geschlossen hinter ihm zu stehen. Mehrere Teamkollegen äußerten sich unterstützend, betonten, dass solche Momente passieren können und dass die Reaktion danach entscheidend sei. „Wir sind ein Team – wir gewinnen zusammen, und wir verlieren zusammen“, sagte Kapitän Jonathan Tah. „Fehler gehören dazu, wichtig ist, wie man damit umgeht. Und ich finde, er hat das sehr aufrichtig getan.“
Trainer Xabi Alonso wird in den kommenden Tagen die schwierige Aufgabe haben, die Mannschaft mental wieder aufzubauen. Die Bundesliga wartet nicht, und schon am Wochenende steht ein wichtiges Spiel an. Der Spanier gilt als Meister darin, seine Spieler emotional zu erreichen und aus Rückschlägen neue Energie zu schöpfen. „Wir werden das intern aufarbeiten“, sagte er. „Aber ich weiß, dass diese Gruppe Charakter hat. Sie wird darauf antworten.“
Für den Spieler selbst bleibt die Episode eine Lektion. In einer Zeit, in der jedes Detail, jede Geste und jede Emotion von Millionen gesehen und bewertet werden, kann ein Moment der Unachtsamkeit enorme Folgen haben. Doch ebenso kann ein Moment der Ehrlichkeit Vertrauen zurückgewinnen. Seine Worte, „Ich bin wirklich wütend auf mich selbst“, haben bei vielen Fans Eindruck hinterlassen – nicht als Ausrede, sondern als Zeichen echter Reue.
Das 2:7 gegen PSG wird in die Geschichtsbücher eingehen, als einer der dunkelsten Abende in Leverkusens jüngerer Vergangenheit. Aber vielleicht auch als einer, der langfristig etwas in Bewegung setzt – eine Erinnerung daran, dass Siege und Niederlagen mehr sind als nur Zahlen auf einer Anzeigetafel. Sie sind Prüfsteine für Charakter, Zusammenhalt und Demut.
Am Ende bleibt die Hoffnung, dass Bayer Leverkusen aus diesem bitteren Abend die richtigen Lehren zieht. Denn Fehler sind im Fußball unvermeidlich – entscheidend ist, wie man darauf reagiert. Und manchmal beginnt der Weg zurück nicht mit einem Tor, sondern mit einer ehrlichen Entschuldigung.
