„BVB-Trainer Niko Kovač verteidigt öffentlich den kriselnden Stürmer Serhou Guirassy, während Fragen zu Form, Selbstvertrauen und einem möglichen Rückgang seines Marktwerts aufkommen“
BVB-Trainer Niko Kovač verteidigt öffentlich den kriselnden Stürmer Serhou Guirassy, während Fragen zu Form, Selbstvertrauen und einem möglichen Rückgang seines Marktwerts aufkommen. In Dortmund wird seit Wochen intensiv über die Leistungen des Stürmers diskutiert, der zu Saisonbeginn noch als einer der vielversprechendsten Transfers der Bundesliga galt. Guirassy, der mit hohen Erwartungen zum BVB wechselte, kämpft seit einigen Wochen allerdings mit einer Formschwäche, die sowohl Fans als auch Experten irritiert zurücklässt. Trotz harter Arbeit im Training und unbestreitbarem Einsatz auf dem Platz bleibt er hinter den Ansprüchen zurück, die an ihn gestellt werden. Während manche Beobachter bereits von einer sportlichen Krise sprechen, bemüht sich Kovač darum, die Diskussion zu entschärfen und seinen Spieler vor öffentlicher Kritik zu schützen.
Für den BVB-Coach ist klar: Die aktuelle Situation hat weniger mit mangelndem Können zu tun, sondern vielmehr mit Druck, mentaler Belastung und einem noch nicht vollständig abgeschlossenen Anpassungsprozess. Kovač betont, dass Guirassy in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen habe, wie gefährlich er vor dem Tor sein kann, und dass eine temporäre Schwächephase völlig normal sei. Der Trainer hebt zudem hervor, dass der Stürmer trotz seiner torlosen Spiele für die Mannschaft arbeite, Räume schaffe und sich in die Defensive einschalte – Aspekte, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft untergehen. Kovač sieht in Guirassy keinen Problemfall, sondern einen Spieler, der gerade jetzt Unterstützung braucht, um wieder zu alter Stärke zu finden.
Die sportliche Öffentlichkeit reagiert hingegen differenzierter. Während ein Teil der Fans Verständnis zeigt und an die Qualitäten des Stürmers glaubt, wächst in manchen Foren und sozialen Netzwerken die Skepsis. Dort wird zunehmend gefragt, ob der BVB mit Guirassy tatsächlich einen langfristigen Torjäger verpflichtet hat oder ob seine Leistungen bei seinem vorherigen Verein ein Ausreißer nach oben waren. Diese Diskussionen werden zusätzlich durch externe Faktoren befeuert: Die Bundesliga ist ein Umfeld mit hohem Tempo und intensiver Berichterstattung, und Spieler, die anfangs große Erwartungen schüren, stehen besonders im Fokus, wenn die Leistungen plötzlich stagnieren.
Ein weiterer Aspekt, der in den vergangenen Tagen immer häufiger thematisiert wird, ist der mögliche Einfluss der aktuellen Situation auf Guirassys Marktwert. Experten spekulieren darüber, ob die schwächere Phase bereits Auswirkungen auf seine Bewertung haben könnte. Zwar ist der Marktwert eines Fußballers nicht ausschließlich an aktuelle Leistungen gebunden, dennoch spielen Trends und öffentliche Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Spieler, die bei ihren Vereinen als gesetzt und zuverlässig gelten, profitieren davon – diejenigen, die in eine Krise geraten, müssen häufig mit einem temporären Rückgang ihres Wertes rechnen. Doch Kovač sieht auch das gelassen. Für ihn steht die menschliche und sportliche Entwicklung seines Spielers im Vordergrund, nicht der finanzielle Wert.
Der BVB-Coach spricht von Guirassy als einem Spieler mit außergewöhnlicher Mentalität, der sich in schwierigen Momenten besonders auszeichne. Er soll im Training sehr hart arbeiten, sich zusätzliche Einheiten aufdrängen und eng mit den Analystenteams zusammenarbeiten, um Details seines Spiels zu optimieren. Genau diese Eigenschaften seien es, die einen Topspieler ausmachen und die laut Kovač dafür sorgen werden, dass Guirassy bald wieder trifft. Es sei lediglich eine Frage der Zeit, bis der Knoten platze. Der Trainer betont, dass er seinen Stürmer nicht auf die Bank setzen werde, nur weil die Tore derzeit ausblieben. Kontinuität und Vertrauen seien entscheidend, um Spieler durch schwierige Phasen zu führen.
Trotz dieser Rückendeckung lässt sich nicht leugnen, dass die Erwartungen in Dortmund besonders hoch sind. Der Verein hat ambitionierte Ziele, sowohl national als auch international, und benötigt dafür eine funktionierende Offensive. Guirassy wurde verpflichtet, um genau diese Rolle zu erfüllen: ein verlässlicher Stürmer, der im Strafraum eiskalt ist und wichtige Spiele entscheidet. Wenn diese Erwartungen über mehrere Wochen nicht erfüllt werden, steigt der Druck – auf den Spieler, auf den Trainer, auf die sportliche Leitung. In dieser Gemengelage ist es verständlich, dass jede ausbleibende Chance, jeder verpasste Abschluss und jede unglückliche Entscheidung am Ball kritisch betrachtet werden.
Kovač bemüht sich jedoch, die Diskussion zu erden. Er verweist auf Beispiele aus der Vergangenheit, in denen Topstürmer ebenfalls Schwächephasen durchlaufen mussten, bevor sie wieder zu ihrer Bestform fanden. Fußball sei kein linearer Prozess, sagt der BVB-Coach, sondern geprägt von Höhen und Tiefen. Man dürfe Spieler nicht nur an ihrer Torquote messen, sondern müsse das Gesamtbild im Blick behalten. Für ihn steht fest, dass Guirassy dem BVB in dieser Saison noch wichtige Tore schenken wird und dass die aktuelle Debatte in einigen Wochen wahrscheinlich kaum noch eine Rolle spielt.
Interessant ist auch, wie Guirassy selbst mit der Situation umgeht. Laut Vereinskreisen soll er ruhig geblieben sein, fokussiert arbeiten und die öffentliche Kritik eher als Motivation nutzen. Seine Mitspieler stehen ebenfalls hinter ihm. Insbesondere die Offensivabteilung, allen voran kreative Mittelfeldspieler und Flügelakteure, sollen ihm signalisiert haben, dass sie weiterhin Vertrauen in ihn haben. Diese interne Unterstützung kann in schwierigen Phasen den entscheidenden Unterschied machen und dazu beitragen, dass ein Spieler mental stabil bleibt.
Am Ende hängt vieles davon ab, wie schnell Guirassy wieder zu seinem Rhythmus findet. Ein einziges Erfolgserlebnis, ein wichtiges Tor oder ein herausragendes Spiel könnten reichen, um den Wendepunkt einzuleiten. Im Fußball entstehen Dynamiken oft innerhalb weniger Minuten – und genauso schnell, wie die Krise begonnen hat, kann sie auch wieder vorbei sein. Kovač glaubt fest daran, dass dieser Moment bald kommen wird. Für den BVB wäre es ein enorm wichtiger Impuls in einer Phase, in der jeder Punkt zählt und die Konkurrenz zunehmend Druck macht.
Bis dahin bleibt die öffentliche Unterstützung des Trainers ein starkes Zeichen. Sie schützt den Spieler nicht nur vor übermäßiger Kritik, sondern setzt auch intern ein Signal: Der BVB steht zu seinen Werten, zu seinen Spielern und zu einem langfristigen Plan. Guirassy hat das Vertrauen seines Trainers – jetzt liegt es an ihm, dieses Vertrauen in den kommenden Wochen auf dem Platz zurückzuzahlen.
